Zweites Treffen zum Thema Migration und Integration
Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr lud zum zweiten Mal regionale Kooperationspartner zum Thema Migration und Integration ein – dieses Mal in das Gemeindehaus der Evangelischen Kirche in der Hälterstraße. Gekommen waren mehr als 50 Projektpartner von Polizei, Landkreis Saalekreis, Vereine und Initiativen, Schulleiter, Bürger und zahlreiche Interessierte, um den intensiven, vom OB initiierten ersten Integrationsgipfel in 2023 fortzusetzen.
Zu Beginn gab OB Müller-Bahr ein kurzes Update mit Zahlen und Fakten zur gegenwärtigen Lage, bestätigte die Schließung der ZAST in Merseburg-Süd zum 31. März mit dem Hinweis, dass es in den zurückliegenden sechs Monaten seit Bestehen der Außenstelle keine Zwischenfälle gab. Nach wie vor sind Merseburg-Süd und das Zentrum die Orte, an denen die meisten Flüchtlinge untergebracht sind. Der Anteil in den Ortsteilen ist sehr gering.
Auf der Tagesordnung standen zahlreiche Themen: Kriminalität insbesondere Jugendkriminalität, Ordnung, Sauberkeit, die Situation an Schulen und Kindertagesstätten, hier insbesondere die Sprachförderung. Nach Aussage der Polizei ist die Jugendkriminalität in Merseburg nicht besorgniserregend, beide Gruppen – Merseburger und Migranten – sind anteilig gleichermaßen beteiligt. Zur Sprachförderung konnte Müller-Bahr über ein positives Signal seitens der Landesregierung berichten. Die Sprachförderung wird mit je 2h an vier Tagen für 30 Kinder der Grundschulen Rosental und Merseburg-Süd finanziell unterstützt.
Weitere Aktivitäten wurden angekündigt: Als präventive Maßnahmen werden ein Kontaktcafe in der König-Heinrich-Straße mit dem Merseburger Streetwork und eine Kontaktstelle für das Ordnungsamt in Merseburg-Süd eingerichtet. Ulrike Findeisen, die Leiterin des Bürger- und Ordnungsamtes, berichtete, dass eine personelle Aufstockung der städtischen Ordnungskräfte auf 14 erfolgen wird. Weitere Angebote zur Integration und Migration wurden durch Vertreter der ansässigen Wohnungsunternehmen, Jugendzentren, Schulen und Vereine vorgestellt. Die Kleingärtner in Merseburg-Süd signalisierten Interesse, den ehemaligen Jugendclub „Die Hütte“ als Begegnungszentrum zu übernehmen.
Der zweistündige, konstruktive Austausch aller Beteiligten zeigte, was bereits erfolgreich umgesetzt wurde und welche Themen angepackt werden müssen. Es wurde vereinbart, dass die Zusammenarbeit zwischen Trägern, Vereinen, Kommune, Bürgern zukünftig stärker durch die Polizei mit begleitet werden soll. Die Initiative Community Policing soll am 11. April, 14 Uhr im Merseburger Ständehaus mit einer Neugründung wiederbelebt werden. Alle Interessierten, die zukünftig daran mitwirken möchten, sind recht herzlich dazu eingeladen.