Mit Schulbeginn neue Einbahnstraßenregelung im Albrecht-Dürer-Schulkomplex
Mit dem Ziel der Einrichtung einer sicheren Verkehrsführung sowie der Erhöhung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer wird mit Schulbeginn im Albrecht-Dürer-Schulkomplex ein Verkehrsversuch mit einer Einbahnstraßenregelung gestartet. Die neue Beschilderung tritt am 5. August in Kraft. Die Albrecht-Dürer-Straße, Thietmarstraße bis Friesenstraße und die Friesenstraße werden zu Einbahnstraßen. Die Thietmarstraße bleibt nur für Fußgänger und Radfahrer nutzbar. Es werden Kurzzeitparkplätze in der Brotuffstraße und Albrecht-Dürer-Straße eingerichtet, welche von Montag bis Freitag zu den Öffnungszeiten der Schule gelten. Außerhalb dieser Zeiten ist das Parken frei.
Hintergrund: Der Merseburger Stadtrat beauftragte die Verwaltung mit der Erstellung eines Verkehrskonzepts für diesen Schulstandort. Im Januar 2023 fand eine interne Abstimmung in der Verwaltung statt, gefolgt von einer Auftaktberatung mit einer Lenkungsgruppe. Diese Gruppe setzte sich zusammen aus Vertretern der Stadtverwaltung und des Landkreises, den Schulleitern der Grundschule und des Gymnasiums, der Hortleitung, Eltern- und Lehrervertretern, der Polizei, einem Anwohnervertreter sowie den Fachplanern des Planungsbüros SVU Dresden. In drei Sitzungen im Jahr 2023 wurden Untersuchungsergebnisse, Handlungsansätze und Maßnahmenideen vorgestellt und diskutiert. Ein speziell entwickelter Fragebogen für die Schülerinnen und Schüler des Albrecht-Dürer-Schulkomplexes sowie für die Kinder der Kindertagesstätten „Flax und Krümel“ bzw. deren Eltern war von Mitte März bis Ende April 2023 verfügbar. Insgesamt wurden 348 Fragebögen ausgefüllt, sowohl analog als auch online. Der Fragebogen behandelte Themen wie den Schulweg und genutzte Verkehrsmittel sowie gefährliche und angstbesetzte Stellen. So konnten auch die Kinder ihre Ideen und Bedürfnisse in das Konzept einbringen.
In der dritten Lenkungsgruppensitzung wurde beschlossen, die Bevölkerung im Umfeld der Schule vor Abschluss des Konzepts gezielt zu beteiligen. Diese Beteiligung fand durch eine Postwurfsendung an alle Haushalte im Untersuchungsgebiet vom 05.01.2024 bis 05.02.2024 statt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten das Konzept digital oder in der Stadtverwaltung einsehen und Stellungnahmen abgeben. Insgesamt gingen 18 Stellungnahmen ein, die anonymisiert in einer Abwägungstabelle ausgewertet und dem Endbericht als Anlage beigefügt wurden. Die Beteiligung der Anwohner wurde insgesamt positiv aufgenommen, Ein Schwerpunkt der Rückmeldung bildete die Einbahnstraßenregelung in der Friesenstraße. Hier wurde von den Anwohnern befürchtet, dass es durch die Einbahnstraßenlösung zu Mehrbelastungen kommen könnte. Positiv bewertet wurde auch die Einrichtung einer Aufstellfläche auf der B 91, die breite Zustimmung fand. In den Stellungnahmen wurden verschiedene Lösungsvorschläge unterbreitet, die vom Fachgutachter und der Stadtverwaltung geprüft wurden. Die fachliche Bewertung ist in der Abwägungstabelle dokumentiert. Verschiedene Maßnahmen und Handlungsansätze sind bereits Bestandteil des Konzeptes. Andere Vorschläge sind unter Berücksichtigung der verkehrsrechtlichen Rahmenbedingungen bzw. verkehrsplanerischen Zusammenhänge nicht vorteilhaft oder nicht umsetzbar. Darüber hinaus wurden von den Anwohnern konkrete Hinweise und Anregungen gegeben, die bei einer zukünftigen Umsetzung der konzipierten Maßnahmen berücksichtigt werden. Im Rahmen der mittelfristigen Haushaltsplanung sind Investitionen für die Albrecht-Dürer-Straße (2027) und die Wilhelm-Liebknecht-Straße (2028/2029) vorgesehen. Diese berücksichtigen Anforderungen an Querungsstellen, Aufenthaltsbereiche, Absetzzonen und den ruhenden sowie Radverkehr. Der geplante Straßenausbau und der Asphaltbelag sollen zudem die Lärmemissionen reduzieren.
Das Verkehrskonzept für das Umfeld der Albrecht-Dürer-Schule und der Kindertagesstätte „Flax & Krümel“ liefert nun die verkehrsplanerischen Grundlagen und Maßnahmenempfehlungen für eine sichere und effiziente Neuordnung der schul- und kitabezogenen Verkehre. Als erste Maßnahme wird nun ab 5. August bis März 2025 ein Verkehrsversuch mit einer Einbahnstraßenregelung durchgeführt, begleitet von Verkehrszählungen.
Seit Jahren wird die Verkehrssituation um den Albrecht-Dürer-Schulkomplex kontrovers diskutiert. Die zentralen Themen waren der Hol- und Bringverkehr, die Belastung der Anwohner durch den Schulbetrieb und Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die Stadt Merseburg hat im Rahmen des Verkehrskonzepts die verkehrlichen Bedingungen rund um den Albrecht-Dürer-Schulkomplex systematisch erfasst und bewertet. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden Maßnahmen entwickelt, um bestehende Konflikte zu reduzieren und die Verkehrssicherheit im Umfeld der Schule zu erhöhen.